Seit Hunderten von Jahren basieren Bildungseinrichtungen auf denselben Unterrichtsmodellen. Seitdem Lernende in Einraumschulen in Reih und Glied gesessen, lateinische Sätze vorgetragen und auf Schiefertafeln geschrieben haben, hat sich funktional nur wenig verändert.
In den vergangenen Jahren haben sich Bildungseinrichtungen auf der ganzen Welt zunehmend auf Bildungstechnologie konzentriert, um das traditionelle Bildungsmodell zu modernisieren.
Lehrkräften und Lernenden stehen heute zahlreiche Online-Tools zur Verfügung, doch angesichts wachsender Klassengrößen und knapper werdender Finanzmittel kann die Suche nach effektiven Möglichkeiten zur Implementierung der Technologie entmutigend sein.
Die Idee des integrierten Lernens (Blended Learning) entstand als eine flexible und einfache Möglichkeit, Technologie in jedes Klassenzimmer zu integrieren, ohne dass der bereits volle Lehrplan zu sehr belastet wird.
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Wahrscheinlich haben Sie schon von dem Begriff „Integriertes Lernen“ oder „Hybrides Lernen“ gehört. Technisch gesehen wird beim integrierten Lernen eine Kombination aus Online-Learning und traditionellem Unterricht eingesetzt, um die Lernenden durch einen bestimmten Lehrplan zu führen.
Es handelt sich dementsprechend um den Einsatz eines Online-Tools, mit dem die Lernenden zusätzliche Kontrolle über das Lehrangebot erhalten. Das Ziel ist es, eine fesselnde, effektive und individuell anpassbare Erfahrung für alle Lernenden zu schaffen.
Damit ein Lehrplan in die Kategorie hybrides Lernen oder integriertes Lernen fällt, müssen drei Punkte berücksichtigt werden:
Der letzte Punkt unterscheidet integriertes Lernen von anderen Formen der Verwendung von Technologie im Klassenzimmer. Bei integrierten Lernmodellen hat jede Lektion, ob online oder im Klassenzimmer, ein neues Lernziel für die Lernenden.
Häufig wird fälschlicherweise angenommen, dass der Einsatz von Technologie innerhalb oder außerhalb des Klassenzimmers als integriertes Lernen gilt, was nicht der Fall ist.
Wenn Sie beispielsweise Ihre Lernenden einen Aufsatz in Google Docs statt auf Papier schreiben lassen oder ihnen eine Online-Lektüre anstelle eines Handouts zur Verfügung stellen, handelt es sich nicht um integriertes Lernen.
Auch wenn Sie Lernende bitten, eine Lektion über die Photosynthese zu Hause zu bearbeiten und anschließend denselben Inhalt im Klassenzimmer behandeln, handelt es sich nicht um integriertes Lernen, da die Lektion im Klassenzimmer und die Online-Lektion dasselbe Lernziel verfolgen.
Stattdessen nutzt man beim integrierten Lernen verfügbare Online-Tools wie z. B. Simulationen, um Lektionen zu entwickeln, die in einem traditionellen Klassenzimmer nicht reproduziert werden können, und bietet so letztendlich eine maßgeschneiderte Unterrichtsmethode für alle Lernenden.
Jeder Mensch lernt anders, hat andere Stärken und Schwächen und kommt aus einem anderen Umfeld. Daher führt das traditionelle Einheitsmodell dazu, dass einige Lernende trotz gleicher oder sogar besserer Fähigkeiten, den Stoff zu verstehen, schlechte Leistungen erbringen.
Das ist frustrierend für die Lehrkräfte und entmutigend für die Lernenden, denn angesichts großer Klassen, vollgepackter Lehrpläne und begrenzter Zeit können Lehrkräfte nicht viel dagegen unternehmen.
Integriertes Lernen gibt den Lehrkräften die Freiheit, den Unterricht individuell auf jeden Schüler abzustimmen, ohne dabei Zeit oder Inhalte zu opfern. Je nach Modell haben die Schüler in unterschiedlichem Maße die Kontrolle darüber, wo und wann sie die Online-Lerneinheiten absolvieren und wie schnell sie sich durch den Stoff arbeiten.
Es steht ihnen frei, an einem Thema dranzubleiben, bis sie es beherrschen, und ihren Lernstil individuell zu gestalten. Das Ergebnis: Die Lernenden sind engagierter, verstehen die Inhalte besser und erbringen in der Regel auch bessere Leistungen im Unterricht.
Kurz gesagt, ist das integrierte Lernen ein einfacher und effektiver Weg für Lehrkräfte, den standardmäßigen fabrikähnlichen Bildungsansatz zu umgehen und auf jeden einzelnen Lernstil einzugehen.
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